Was bei Mobbing im Gehirn passiert

Wenn Menschen wiederholt seelisch verletzt oder ausgegrenzt werden, hinterlässt das Spuren – nicht nur im Herzen, sondern tief im Nervensystem.

 

Unser Körper reagiert auf soziale Ablehnung, Demütigung oder Ausgrenzung ebenso alarmiert wie auf körperliche Bedrohung. Für das Gehirn bedeutet Mobbing: Gefahr!

 

Die Forschung ist heute eindeutig:
Soziale Verletzungen werden im Gehirn in denselben Arealen verarbeitet wie körperlicher Schmerz.

 

Was heißt das konkret?
Die Bemerkung in der Teeküche, das Augenrollen im Meeting, das subtile Übergehen oder offene Bloßstellen – all das tut weh. Und dieser Schmerz ist real – messbar, spürbar, manchmal kaum auszuhalten.

 

Mobbing ist kein „Zickenkrieg“ und kein Zeichen von „Überempfindlichkeit“ – sondern emotionaler Dauerstress.
Und dieser chronische Stress verändert nachweislich die Aktivität und Struktur unseres Gehirns.

Besonders betroffen sind die Areale, die für Angstverarbeitung, Erinnerungsintegration und Selbstregulation zuständig sind.


Das erklärt, warum viele Betroffene sich irgendwann selbst fremd werden. Warum sie überreagieren, sich innerlich leer fühlen oder das Vertrauen in sich selbst verlieren.

Mobbing verändert, wie wir die Welt sehen –und wie sicher oder bedroht wir uns in ihr fühlen.

 

Doch genau da kann gezielte Unterstützung ansetzen: Indem wir das Nervensystem wieder beruhigen, die inneren Alarme dämpfen und dem Körper signalisieren: Du bist jetzt in Sicherheit.

 

Dauerfeuer im Angstzentrum – die Amygdala steht unter Strom

Die Amygdala, unser inneres Frühwarnsystem, reagiert auf Bedrohung – nicht nur auf reale Gefahr, sondern auch auf subtilen sozialen Schmerz: Ablehnung, Abwertung, Ausgrenzung.

 

Wird dieser Alarm immer wieder ausgelöst, bleibt die Amygdala in einem Zustand chronischer Übererregung.

Der Körper lebt im ständigen „Kampf-oder-Flucht“-Modus. Die Folgen sind:

  • Überreiztheit, innere Unruhe, Schreckhaftigkeit

  • Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen

  • Ein dauerhaftes Gefühl von Unsicherheit – auch in eigentlich sicheren Momenten

Die Vergangenheit fühlt sich an wie Gegenwart – der Hippocampus verliert die Ordnung

Normalerweise hilft uns der Hippocampus dabei, Erlebnisse als „vergangen“ einzuordnen. Doch unter chronischem Stress kann er seine Filterfunktion verlieren. Erinnerungen tauchen auf, als würden sie jetzt geschehen – das Gehirn kann nicht mehr klar unterscheiden, was vorbei ist und was nicht.

 

Das erklärt, warum manche Betroffene auf scheinbar harmlose Situationen so stark reagieren – das System glaubt, die alte Gefahr sei zurück.

 

Verstand blockiert, Selbststeuerung erschöpft – der präfrontale Kortex zieht sich zurück

Je höher der Stress, desto schlechter kann unser „vernünftiger“ Teil im Gehirn arbeiten. Der präfrontale Kortex – zuständig für Klarheit, Logik, Selbstregulation – wird regelrecht vom Alarmzentrum überstimmt.

 

Das äußert sich in:

  • Grübelzwängen, Gedankenkreisen

  • Gefühl von Hilflosigkeit oder Erstarrung

  • Rückzug, Vermeidungsverhalten, Überforderung im Alltag

Mobbing kann tiefe Wunden hinterlassen – manchmal auch ein Trauma

Die neurobiologischen Folgen von Mobbing sind vergleichbar mit denen körperlicher Gewalt.
Langfristiger emotionaler Stress verändert das Nervensystem – manchmal so tief, dass daraus eine Traumafolgestörung entsteht.

 

Studien zeigen:

  • Mobbing erhöht das Risiko für Depressionen, Angststörungen und posttraumatische Symptome deutlich

  • Besonders bei chronischer Belastung kann eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder eine komplexe Anpassungsstörung entstehen

 

Was Sie fühlen, hat eine biologische Grundlage.

Und genau hier kann EMDR / wingwave / brainlog ansetzen – nicht durch „wegwinken“, sondern durch neu verarbeiten, entlasten, neu verknüpfen.

 

EMDR – gezielte Hilfe bei Mobbing

Was ist EMDR?

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing – eine von der WHO anerkannte, wissenschaftlich fundierte Methode zur Verarbeitung belastender Erlebnisse.

 

Alle drei Methoden – EMDR, wingwave® und brainlog® – arbeiten mit bilateraler Stimulation, also einer abwechselnden Aktivierung beider Gehirnhälften. Diese hilft dem Gehirn, emotional belastende Erlebnisse zu verarbeiten und innere Blockaden zu lösen. Gemeinsam ist ihnen die neurologische Wirkung und der Fokus auf emotionale Entlastung. Dabei wurde die wingwave Methode am Besser-Siegmund Institut speziell für den Coaching-Kontext entwickelt und um einen kinesiologischen Muskeltest erweitert.

 

Wie funktioniert EMDR-Therapie?

Während Sie sich an eine belastende Erinnerung erinnern, folgen Ihre Augen bestimmten, rhythmischen Bewegungen. Diese sogenannte bilaterale Stimulation aktiviert beide Gehirnhälften – ähnlich wie im REM-Schlaf, in dem wir tagsüber Erlebtes verarbeiten. Das Gehirn kann beginnen, das belastende Erlebnis neu einzuordnen – ohne den alten emotionalen Ballast.

 

Was EMDR Therapie bei Mobbing Erfahrungen bewirken kann

  • Beruhigung der überaktiven Amygdala

  • Neue emotionale Verknüpfungen – das Erlebte bleibt, aber verliert den Schrecken

  • Mehr innere Distanz zu belastenden Erinnerungen

  • Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstwirksamkeit

Du bist nicht zu empfindlich. Du hast etwas erlebt.

Wenn Sie sich selbst oder jemanden aus Ihrem Umfeld in diesen Zeilen wiedererkennen: Sie sind nicht allein.
Und: Es gibt einen Weg.

 

Es geht nicht darum, zu vergessen. Sondern darum, nicht länger verletzt zu werden von etwas, das vorbei ist. EMDR kann helfen, diese innere Freiheit Stück für Stück zurückzugewinnen. 

 

Sie möchten wieder innerlich zur Ruhe kommen?

Ich begleite Sie – mit Fachwissen, Empathie und einem sicheren Raum für das, was sich zeigen möchte.
Einfühlsam, klar und auf Augenhöhe. Melden Sie sich gerne für ein kostenfreies telefonisches Erstgespräch (circa 20 Minuten)